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Werner Winkler, Waiblingen

Klimaplan2030 

Der Klimaplan2030 (hier eine Kurzform auf einer A4-Seite) ist nicht "fertig", sondern ein Prozess, an dem ich seit vielen Jahren arbeite. Für Input, Kritik und Anregungen jeder Art bin ich stets offen. P.S. Diese Webseite ist klimaneutral.

Meinen Klimazettelkasten mit vielen Informationen und Links finden Sie hier.

The Climate Plan 2030 in English.


Worum geht es beim Klimaplan2030? 

Es geht um einen Plan, die hohen CO2- und Methan-Werte in der Atmosphäre möglichst rasch zu senken – und zwar weltweit und für alle verpflichtend, möglichst bis 2030. 


Wie sieht der Klimaplan2030 aus? 

Der Plan besteht darin, sämtliche messbaren Freisetzungen von klimaschädlichen Gasen (vor allem CO2 und Methan) mit eine hohen Klima-Abgabe ("Aufpreis") zu belegen – und zwar rasch und weltweit. Aus den Einnahmen durch die Abgabe sollen alle Maßnahmen finanziell belohnt werden, die CO2 über das natürlich-normale Maß hinaus aus der Atmosphäre entnehmen und langfristig binden. 

Zudem soll aus den Einnahmen eine Rückerstattung für einen Teil der Abgabe an alle Bürgerinnen und Bürger ausbezahlt werden (für ca. 2 t CO2-Äquivalent pro Jahr). Die Abgabe und die Belohnung sollen so lange steigen, bis in jedem Land die gesamte (natürliche und zusätzliche) Rückholung um mindestens 10 % höher ist als die Freisetzung. Dadurch sinken mittelfristig die hohen CO2- und Methan-Werte wieder.

Es werden also
 1. die unerwünschten bzw. schädlichen Verhaltensweisen mit einer Abgabe belegt
 2. die erwünschten Verhaltensweisen mit Geldzahlungen belohnt
 3. durch die Ausgleichszahlungen diejenigen entlastet, die durch die Abgabe ansonsten zu sehr belastet würden. 

Klar ist aber, dass man im Rahmen des Klimaplans2030 nur dann kostenneutral bleibt oder davon profitiert, wenn man weniger Klimagase freisetzt als durch die Rückzahlung abgedeckt wird – bzw. wenn man durch CO2-Rückholung entsprechende Einnahmen erzielt. 


Wer sind die Zielpersonen, die durch den Klimaplan2030 zum Handeln bewegen sollen? 

Zielgruppe sind die gesetzgebenden Organe aller Länder der Welt bzw. die Menschen, die dort die Entscheidungen treffen können, die nötig sind, um den Klimaplan2030 umzusetzen. Die Verantwortung liegt also nicht primär bei den Bürgerinnen und Bürgern. Wer möchte, kann sich weiter verhalten wie bisher, wenn er bereit bzw. in der Lage ist, die entsprechenden Abgaben zu bezahlen. Selbst diejenigen, die weiter viel Klimagase freisetzen möchten, unterstützen den Klimaplan2030, da durch ihre Zahlungen die Rückholung größerer Mengen CO2 finanziert wird, als sie freisetzen. 


Wann ist das Ziel erreicht? 

Wenn der CO2-Wert wieder unter 300ppm gesunken ist und dadurch die ungebremste Erwärmung (mit hoher Wahrscheinlichkeit) noch gestoppt werden kann – je nach Geschwindigkeit bei der Umsetzung bei einer Erwärmung zwischen 2 und 3 Grad Celsius. 


Was ist der erste Schritt in Richtung der Umsetzung? 

Wenn das erste Land die im Klimaplan2030 beschriebenen Regelungen einführt. Dadurch können weitere Länder ermutigt werden, dem zu folgen – evtl. kann auch durch entsprechende Handelsverträge Druck aufgebaut werden, sich dem Plan anzuschließen. 


Welchen Rang soll der Klimaplan2030 und dieses Thema im Vergleich zu anderen politischen Themen auf der Agenda haben? 


Da bei einer weiter ansteigenden Erwärmung die ganze menschliche Zivilisation sowie die Lebensgrundlagen sehr vieler Spezies auf dem Spiel stehen, ist diesem Problem eine außerordentliche Priorität einzuräumen. Jeder mögliche Einsatz ist angebracht, jedes vertretbare Opfer ist zu bringen, wenn man dem Leben bzw. den Lebensgrundlagen den höchsten Wert einräumt (und nicht z. B. der Freiheit, die Bewohnbarkeit der Welt zu zerstören, als oberste Maxime betrachtet). 


Welche Bedenken gegen den Klimaplan2030 sind absehbar? 

Es könnte sein, dass sich diejenigen Wissenschaftler:innen recht haben, die davon ausgehen, dass der „Tipping point” schon überschritten, bis zu dem die Entwicklung der Erderwärmung noch in unserer eigenen Hand liegt. Oder dass diejenigen recht haben, die den so genannten „global dimming effect” (die Abmilderung der Erwärmung durch von Menschen verursachte Schwebstoffe) für so stark halten, dass bei einer Reduktion der Verbrennung von CO2 trotzdem eine starke Erwärmung entsteht. Auch die Zweifelnden könnten recht behalten, die davon ausgehen, dass die Menschheit bzw. die Politik zu schwach ist, etwas so Gravierendes und gleichzeitig Unsichtbares wirkungsvoll zu bekämpfen oder die dafür notwendigen Opfer zu bringen. 

Um die ungefähren Kosten zu zeigen, die durch die Klima-Abgabe (bei € 240/t CO2e) entstehen würden, hier einige Beispiele:







Warum wurde das Problem bisher noch nicht wirklich gelöst? 

Hierzu gibt es verständlicherweise viele Theorien. Eine starke Vermutung ist: Wären CO2 und Methan direkt giftig so wie andere Gase, wäre wohl schon sehr früh deren Freisetzung reglementiert worden. Da sie aber erst über den Umweg der Erderwärmung zum Tode führen werden, wirken sie zu harmlos. Dass auch hier die Regel gilt „Die Dosis macht das Gift!” erschwert die Sensibilisierung für das Problem, denn kleinere Mengen werden vom Erdsystem toleriert und bis vor ca. 50 Jahren sah es auch so aus, als könnte es durch kleinere Eingriffe in unsere Lebensweise aus der Welt geschafft werden. 

Vielleicht ist es auch so, dass wir Menschen insgesamt kaum in der Lage sind, weltweite Problem angemessen anzugehen – weil wir erst seit relativ kurzer Zeit überhaupt in weltweiten Kategorien zu denken gelernt haben. Zudem sind die Regierungen einzelner Ländern in der Regel nicht sonderlich gut darin, von ihrer eigenen Bevölkerung Anstrengungen oder gar Opfer zu fordern, wenn dies für die Lösung eines weltweiten Problems und nicht für nationale Probleme nötig ist.


Gibt es eine Metapher, die das Problem und den Lösungsansatz des Klimaplan2030 illustrieren? 

Angenommen, unsere Atmosphäre wäre ein Schiff, auf wir alle leben. In dieses Schiff floss immer schon etwas Wasser hinein und ebensoviel verdunstete wieder, so dass es ausreichend Auftrieb hatte, um sich über Wasser zu halten. Aber vor ungefähr 200 Jahren fingen wir Menschen an, durch die Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Gas, Erdöl) viele kleine Löcher in die Schiffswand zu bohren. Durch diese Löcher fließt seitdem mehr Wasser ins Schiff als auf natürlichem Weg wieder daraus verschwindet. Als Maßeinheit kann ein „normaler” Wert von 280 cm Wasserhöhe im Rumpf gelten (analog zum CO2-Wert von 280ppm). Aktuell sind wir aber bei ca. 420 cm Wasserhöhe im Schiff und das Schiff liegt schon sehr tief; die Wissenschaft ist sich nicht ganz sicher, ab welchem Wasserstand im Schiff bzw. welcher Wassertiefe das Sinken des Schiffes nicht mehr abzuwenden ist – es könnte aber schon ernster sein als viele glauben (die Bullaugen stehen für selbstverstärkende Erwärmungsprozesse, die nicht mehr vom Menschen gestoppt werden können, z. B. das Auftauen der großen Permafrostgebiete auf der Nordhalbkugel). 

Klar ist: Der Wasserstand im Schiff muss dringend gesenkt werden! Und zwar wieder unter 300 cm. Dafür muss deutlich mehr Wasser aus dem Schiff entfernt werden als nachfließt. Es reicht nicht, die Löcher zu stopfen oder auf das Bohren neuer Löcher zu verzichten. Zumal sich diese teilweise schon von selbst vergrößern. Alle drei Aufgaben müssen also parallel erledigt werden: Es dürfen keine neuen Löcher mehr gebohrt werden, die vorhandenen Löcher müssen verschlossen werden und es muss viel Wasser aus dem Schiff entfernt werden. Gelingt das nicht, wird das Schiff in absehbarer Zeit sinker untergehen. 

Der Klimaplan2030 sieht also vor,
1. für Wasser, das bis zum Schließen aller Löcher noch ins Schiff gelangt, eine hohe Abgabe zu erheben
2. aus den Einnahmen dieser Abgabe diejenigen zu belohnen, die Wasser aus dem Schiff aktiv entfernen 
3. aus den Einnahmen einen Grundbetrag an diejenigen zu bezahlen, die noch für eine zeitlang auf die Nutzung der Löcher angewiesen sind, durch die das Wasser ins Schiff kommt.

"Deswegen brauchen wir in der Politik, und vor allem in den Parteien, ein sehr viel stärker parteiübergreifendes Denken; d.h. es ist notwendig, dass nicht Parteipolitik propagiert wird, sondern Probleme gelöst werden. Und dann kann man sich mit denjenigen verbinden, die in der Lage sind, diese Probleme zu lösen." (Arfst Wagner)

"Wir brauchen ein Wunder." (Lars Reichow)


Wenn Sie dem Klimaplan2030 mit auf die Sprünge helfen wollen, können Sie ihn z. B. einer Ihnen bekannten Abgeordneten oder einem Regierungsmitglied schicken (auch die Kurzversion als A4-Seite).